LEADER
Wer oder was ist dieses LEADER und was hat das mit unserem Park zu tun?
LEADER ist die Abkürzung von Liaison Entre Actions de Developpement de l´Economie Rurale (frz. für Vernetzung von Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Es steht für ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem innovative Aktionen zur wirtschaftlichen Entwicklung ländlicher Regionen gefördert werden. (https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/Laendliche-Raeume/Leader)
Und was ist nun so innovativ bei uns? Ganz einfach, wir planen seit geraumer Zeit den Bau einer Begegnungsstätte mit integrierter Gaststätte und darüber liegenden Sozialräumen für unsere Mitarbeiter. So soll es den Gästen unseres Parks ermöglicht werden, schneller und besser Ihre heiß ersehnten Pommes etc. zu erhalten. Natürlich ist eine effizientere Gastronomie alleine nicht innovativ. Es geht viel mehr darum, dass wir unsere Potential (2024: 55.000 Besucher, seit Eröffnung 2018 240.000 Besucher) besser ausschöpfen können und sollen. Denn ein Zoo, ein Tierpark ist viel mehr als ein Ort zu dem man hingeht, um sich Tiere anzuschauen. Viel mehr sollte jeder Gast nicht nur mit der Natur in Berührung kommen und Spaß haben, sondern auch etwas lernen und mit einem sensibilisierteren Umweltgefühl nach Hause gehen.
Und genau da kommt die Begegnungsstätte ins Spiel. Denn nicht nur Familien und Naturbegeisterte besuchen unseren Park, sondern auch jährlich unzählbar viele Schulklassen, Kindergärten und Ferienkinder.
Diese möchten wir gerne in der Begegnungsstätte zu kleinen und großen Tierschützern erziehen. Denn man kann nur das Schützen was man kennt.
Im Rahmen der Tätigkeit als Zoo ist es Grundvoraussetzung sich für den Natur- und Lebensraum, einfacher gesagt dem Ökosystem einzusetzen. Dies geht schon aus dem Leitbild der Zoos: Erhalten, Erholen, Erlernen und Erforschen hervor. All diese vier Grundsätze werden von uns auf verschiedenste Art- und Weise erfüllt. Wir sprechen bei dem Schutz von Tieren, Pflanzen und der Natur von Ex-Situ und In-Situ Erhaltung. Durch selbstaufgebaute Artenschutzprojekte (z.B.: Wildbienenprojekt) ist es bereits innerhalb der Region gelungen mehrere Tier- und Pflanzenarten zu erhalten (In-Situ – innerhalb des natürlichen Lebensraums). Durch selbstnachgezüchtete Tiere und der Teilnahme an weltweiten Koordinierungsmaßnahmen erhalten wir viele gefährdete Arten auch innerhalb unseres Zoos (ex-Situ – außerhalb des natürlichen Lebensraums).
Der Schutz von Tieren und Pflanzen ob weltweit oder direkt vor unserer Haustür hat nur Erfolg, wenn man die breite Öffentlichkeit erreicht. Denn als Einzelner ist man nicht in der Lage Projekte umzusetzen oder auch Menschen zu sensibilisieren. Als Zoo haben wir die Möglichkeit mehrere 10.000 Menschen jährlich mit diesem Thema zu konfrontieren. Für diese Art der Arbeit ist es unerlässlich eine „Bühne“ zu haben. Neben dem eigentlichen Zoo soll hierzu die Begegnungsstätte dienen. Innerhalb der Begegnungsstätte sollen mit Schulen und KiTas 1. Neue Ideen gesammelt und entwickelt werden, 2. Umgesetzt werden und 3. Der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Somit soll innerhalb der Müritz-Region ein neuer Artenschutzpunkt geschaffen werden, der es uns ermöglicht die Umwelt vor Ort zu erhalten und Menschen dabei für einen nachhaltigeren Umgang zu sensibilisieren.
Begegnung bedeutet Meinungsaustausch, gemeinsames Lernen und Stärkung des Wir-Gefühls. Egal ob Sie aus Grabowhöfe kommen, aus Waren oder der großen weiten Welt eine Begegnungsstätte ist genau hierfür da den Menschen einen Platz zu bieten, der es ihnen ermöglicht Miteinander Meinungen auszutauschen und kooperativ tätig zu werden. Schon allein im Rahmen unserer Tiererlebnisschule liegt unser Fokus schon bei den kleinsten unserer Gesellschaft, um vor allem auch in der Müritz-Region Miteinander egal welche Themen momentan aktuell sind, zu besprechen, Meinungen auszutauschen und gemeinsam Projekte für die Region voranzutreiben. Der geplante Bau der Begegnungsstätte/Gaststätte würde genau diese Stärkung des demokratischen Grundsatzes – Meinungsfreiheit -austausch und -bildung vorantreiben.
Innerhalb der Begegnungsstätte geht es darum große und kleine Menschen zu erreichen. Wir kooperieren hierbei bereits mit verschiedenen Bildungsträgern u.a. mit der Pestalozzi-Schule aus Waren/Müritz. Diese Kooperationen sind bereits langfristig ausgelegt und haben folgende Ziele, welche natürlich beim Bau der Begegnungsstätte besondere Beachtung finden:
– Erweiterung der Kompetenzen in den Bereichen Sach- und Methodenkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz
– Entwicklung von sozialem Miteinander, Rücksichtnahme
– Förderung der Empathiefähigkeit
– Umgang mit neuen Situationen fördern (verlassen des geschützten Raumes)
– altersgemäß naturwissenschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten sichtbar zu machen
– Förderung von Kompetenzen, die nötig sind, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gewachsen zu sein, zum Beispiel Wahrnehmungsfähigkeit, vernetztes Denken, Kommunikationsfähigkeit.
– globales Lernen ermöglichen und sensibilisieren für einen ökologisch verträglichen Konsum
– Durch das Lernen am anderen Ort wird in besonderer Weise ein handlungsorientiertes und lebensnahes Lernen ermöglicht.
– Förderung des gegenseitigen Verständnisses und des Gemeinschaftssinns
– Förderung sozialen Lernens und sozialer Verhaltensweisen,
– Entfaltung der Wahrnehmungs-, Empfindungs- und Ausdrucksmöglichkeiten sowie erlebnispädagogischer Erfahrungen
– Förderung der Gesundheits-, Umwelterziehung sowie der Entwicklung eines positiven Freizeitverhaltens.
Kooperation, Partizipation und die Stärkung demokratischer Grundsätze leitet sich aus der Begegnung und der Gemeinsamkeit ab. Die formulierten Ziele dienen hierbei als Orientierung und Richtschnur für unser zukünftiges Handeln um genau die drei geforderten Punkte zu ermöglichen im Rahmen unser eigeninitiativ entwickelten Projektarbeit mit z.B.: Schülern innerhalb der Begegnungsstätte.
Als Zoo fördern und unterstützen wir stetig neue Projekte egal ob für die Region oder weltweit. Hierbei liegt der Fokus von neuen, innovativen Ideen vor allem auf dem Natur-und Artenschutz. Aber auch die damit verbundene Stärkung der Müritz-Region als touristisches Ziel sind natürlich untergeordnete Ziele. Um eben diese Projekte zu erarbeiten, zu planen und umzusetzen ist eine Begegnungsstätte, wie bereits beschrieben, immens wichtig. Die Begegnungsstätte für sich wäre bereits modellhaft, nicht nur für die Müritz-Region, sondern deutschlandweit. Da unsere im Aufbau befindliche und in Teilen bereits umgesetzte Tiererlebnisschule, die erste ihrer Art ist. Mit Hilfe dieser guten Plattform, sind weitere modellhafte und innovative Projekte deutlich leichter umzusetzen.
Wir entwickelten hierbei bereits mehrere Modell-Artenschutzprojekte mit den Kooperationspartnern z.B.: unsere Artenschutzwiese für den Schutz der heimischen Flora und Fauna (Insekten –> Vögel), welche bereits von anderen Zoos adaptiert wurden.
Angesetzt als Begegnungsstätte und Lernort wird hier wiederum, die Möglichkeit geschaffen, dass wir unsere aktuellen Themen den Gästen vermitteln (z.B.: durch Ausstellungen innerhalb des Gastraums). Die Verbindung zwischen den zwei Bereichen Lernen und Freizeit steht hierbei im Mittelpunkt und ist in dieser Form kaum zu finden innerhalb der Müritz-Region.
Innovativ, neu und modellhaft ist hierbei vor allem die Förderung neuer Ideen des Artenschutzes und des Naturschutzes für Jedermann. Die Bildungsangebote wecken die Liebe zur Natur und verstärken nachhaltig ganzheitliches und vernetztes Wissen über die Zusammenhänge in der Natur und der Lebenswelt, getreu dem Motto:
„Man kann nur das schützen was man kennt“( Lars-Eric Lindblad).
Es wird dadurch ermöglicht Menschen zu befähigen, die Zukunft in ihrem Wirkungskreis aktiv in ökologischer, ökonomischer und sozialer Balance mitgestalten zu können.
Auf den Dörfern innerhalb der mecklenburgischen Seenplatte und der Müritz-Region, verschwinden immer mehr Treffpunkte und einfach Möglichkeiten sich einmal zusammen zu setzen, zu erzählen und was Leckeres nebenbei zu essen. Mit Hilfe der Gaststätte würde mindestens in der Gemeinde ein Platz geschaffen werden, der es den Einheimischen erlaubt eben genau dies zu tun. Dieser Beitrag für die Sicherung der Grundversorgung bedeutet die Schaffung gleichwertiger Lebensqualität. Abgesehen davon, ist mit Hilfe des Baus einer Gaststätte die Sicherung der Arbeitsplätze besser möglich, da eine Saisonverlängerung mit eintritt. Außerdem sollen zwei weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Üblicherweise werden diese Stellen mit Einheimischen Fachkräften besetzt, wodurch auch zumindest für diese Personen die Lebensqualität erhöht wird. Die Begegnungs-/Gaststätte setzt also gleichzeitig an mehreren Punkten an, um die Grundversorgung und Schaffung gleichwertiger Lebensqualität zu erreichen.
Selbstverständlich wird mit dem geschaffenen Bildungsangebot der Weg für die heranwachsenden Kinder und Jugendlichen als auch für die Bewohner der Region geglättet. Wir tragen gemeinsam unseren Teil dazu bei, den Menschen ein höheres Verständnis der sozialen Zusammenhänge, naturrelevenater Themen und zukunftsorientierten Wissens zu geben. Bildung bedeutet ein besseres Leben und damit auch ein gleichwertiges Leben.
Der Fachkräfteauf – und ausbau sind dabei natürlich genauso entscheidend. Eines der Hauptprobleme in strukturschwächeren Regionen ist die Fachkräfteabwanderung in stärkere Regionen und sorgt für einen u.U. schlechteren Lebensstandard. Mit Hilfe unserer Begegnungsstätte werden uns die Möglichkeiten gegeben die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden und zukünftigen Mitarbeitenden zu verbessern und es so den Menschen hier zu ermöglichen mit anderen Regionen Schritt zu halten in einer gleichwertigen Lebensqualität.
Unser Vorhaben stärkt mit Hilfe der verschieden fokussierten Bildungsangebote, egal ob für Erwachsene oder auch Kinder und Jugendliche die Sicherung der späteren und aktuellen Lebensqualität. Mit Hilfe des für alle zugänglichen Essens- und Trinkangebots wird eine bessere Grundversorgung innerhalb der Region gewährleistet.
Wir erhoffen uns wirklich sehr mit der Umsetzung dieses Projektes eben dieses Ziele zu erreichen. Im Rahmen dessen konnten wir die Aktionsgruppe der Mecklenburgischen Seenplatte davon überzeugen uns zu unterstützen. Diese hat den Weg frei gemacht zur Durchführung des Vorhabens im Rahmen der LEADER-Entwicklungsstrategie – mit dem Ziel der Förderung von Beschäftigung, Wachstum und Gleichstellung der Geschlechter, einschließlich der Beteiligung von Frauen an der Landwirtschaft, sozialer Inklusion und der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten.
Hierdurch wird uns ein Teil der Begegnungsstätte mit Hilfe von EU-Mitteln gefördert. VIELEN DANK! Mehr Infos gibt es unter: www.europa-mv.de